Kann das wirklich Zufall sein? |
Eine Zeitungsglosse, Telepathie und die Macht des skeptischen Denkens |
Was sich in der Folge des von der GWUP am 16.12.2003 auf Basis meiner hier gesammelten âWerkeâ veröffentlichten PrognoserĂŒckblicks 2003 ereignete, dĂŒrfte auch das Interesse derjenigen wecken, die von der Existenz telepathischer FĂ€higkeiten ĂŒberzeugt sind. Warum dies so ist, möchte ich im Folgenden erklĂ€ren. Telepathiefreunde werden ja nicht mĂŒde, immer wieder anekdotische Beispiele fĂŒr das Vorhandensein solcher FĂ€higkeiten aufzuzĂ€hlen. Hauptargument ist dabei, dass die erlebte Geschichte einfach zu unwahrschenlich war, als dass man das Geschehene einfach durch das Wort âZufallâ erklĂ€ren könnte. Der eine soll nachts plötzlich mit dem Gedanken an den eigenen Onkel aufgewacht sein, der just in diesem Moment einen Unfall erlitt; die andere âweiĂâ immer genau was ihre Freundin denkt und eine dritte Person glaubt sich in der Lage, Zeitgenossen gedanklich beeinflussen zu können bzw. hĂ€lt es fĂŒr möglich, dass man anderen Bilder oder Gedanken quasi âeinpflanzenâ kann und solche Geschichten dienen als Beleg fĂŒr die Existenz telepathischer FĂ€higkeiten. Und der nun folgende Bericht ist nicht nur wahr, er ist sogar durch eine Zeitung dokumentiert! Ort der Handlung ist Aschaffenburg, eine nette kleine Stadt am bayrischen Untermain. Die dortige Lokalzeitung druckte - wie viele andere auch - zunĂ€chst die auf Basis der GWUP-Meldung von der dpa erstellte Pressemeldung zu den diversen Fehlprognosen ab. Bis dahin also nichts Besonderes. Dann aber erschien am 27.12.2003 unter dem Titel âKatastrophe im Kaffeesatzâ ein Text in der regelmĂ€Ăigen Glosse âAschaffenburger StreifzĂŒgeâ, und dieser Text hat es aus Sicht von Telepathiefans in sich! Nicht unbedingt auf den ersten Blick, aber wenn man genauer hin schaut sind neben dem Ort auch der Inhalt und der Erscheinungstermin höchst verblĂŒffend. Warum dies kein Zufall sein kann ist einfach zu erklĂ€ren: Meines Wissens war dies die einzige Reaktion dieser Art auf die PrognoserĂŒckschau bzw. diese Webseiten. Und die kam ausgerechnet aus Aschaffenburg, also aus der Stadt in der ich geboren und aufgewachsen bin! Dies konnte der Autor allerdings gar nicht wissen ... ... bei sicher mehreren hundert Glossen dieser Art im ganzen Land ist es schon ein recht ungewöhnlicher Zufall, dass ausgerechnet in der Zeitung aus meiner âalten Heimatâ eine solche Glosse erscheint, aber das ist noch lange nicht alles! Die Glosse erschien am 27.12. - gerade mal zwei Tage, nachdem ich - gemeinsam mit meiner Frau - dem Rest meiner Familie einen Weihnachtsbesuch abgestattet hatte. Könnte dieser Besuch nicht auch die Ursache fĂŒr die Glosse sein? Habe ich selbst - unbewuĂt - den Autor der Glosse mit meinem skeptischen Denken âinfiziertâ? Einiges spricht dafĂŒr! Wenn man sich nĂ€mlich einige der Details dieser Glosse genau anschaut, dann scheint sich der Autor des Textes irgendwie auch ein wenig an meinem Leben orientiert zu haben. Könnten diese Details - neben der skeptischen Sichtweise des Themas - nicht als eine Art âRauschenâ mit âtelepathiertâ worden sein? Wenn Herr Jungewelter eine Fussballmannschaft, die grantiert nicht deutscher Meister wird, auswĂ€hlt, so fĂ€llt ihm eigenartigerweise ausgerechnet ein Team aus Schweinheim ein. Er hĂ€tte ja - ohne den Sinn des Textes zu verĂ€ndern - auch einen Verein aus Strietwald, Damm, Obernau oder Leider nehmen bzw. auch den Aschaffenburger FC Bayern nennen können, aber Schweinheim ist nun mal mein âHeimatstadtteilâ und tatsĂ€chlich auch derjenige, in dem ich mich an Weihnachten aufhielt. Dies macht die zufĂ€llige Entstehung dieser Glosse noch etwas unwahrscheinlicher.Und auch zum weiteren erwĂ€hnten Fussballverein ist leicht ein Beziehung zu mir herszustellen: bis zum Beginn der C-Jugend-Zeit bin ich selbst fĂŒr die ehemals ruhmreiche Viktoria auf Torejagd gegangen. Immer noch alles Zufall? Und natĂŒrlich musste er auch Urban Priol erwĂ€hnen. Der bekannte Kabarettist bzw. sein Programm war Thema beim nachmittĂ€glichen Kaffeeklatsch - und ausserdem hat der Mann nicht nur im gleichen Jahr wie ich in Aschaffenburg sein Abitur gemacht, seinerzeit traf ich ihn regelmĂ€Ăig beim Kegeln und in einem unter SchĂŒlern damals sehr beliebten Cafe. Schliesslich erwĂ€hnt Jungewelter von den vielen besuchenswerten Aschaffenburger Kneipen ausgerechnet den âSchlappesepplâ, an dessen Tresen auch ich âdamalsâ so manche Halbe genossen habe ... Kann das wirklich alles Zufall sein? Wieviele solcher Glossen in Deutschland haben die PrognoserĂŒckschau zum AufhĂ€nger genommen, wieviele Fussballvereine, Stadtteile und Kneipen gibt es in Aschaffenburg - sind diese Ăbereinstimmungen gerade in dieser Glosse wirklich noch vernĂŒnftigerweise mit dem profanen Wort âZufallâ zu erklĂ€ren? Das ist doch wirklich extrem unwahrscheinlich! Es bleibt dafĂŒr nur eine âsinnvolleâ ErklĂ€rung: Ich fĂŒhre diese Glosse auf die am 25.12. in Schweinheim weilende geballte Macht skeptischen Denkens zurĂŒck! Denn in meiner zu diesem Zeitpunkt anwesenden Verwandtschaft befand sich auch ein weiteres Mitglied der GWUP - und dies dĂŒrfte dazu gefĂŒhrt haben, dass Herr Jungewelter - in Zusammenhang mit der dpa-Meldung - einfach auf die Idee kommen musste, einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben. Und das hat er dann ja auch wunderbar umgesetzt! Ob ich mich fĂŒr diese wahrscheinliche gedankliche Beeinflussung entschuldigen sollte? Immerhin ist diese Geschichte besser dokumentiert als die meisten Anekdoten aus dem Bereich der parapsychologischen Telepathieforschung (Nein! Die empirischen Forschungen a la Ganzfeld-Experimente etc. sind damit nicht gemeint!) - falls also ein Parapsychologe diesem PhĂ€nomen auf den Grund gehen will, ich stehe gerne fĂŒr weitere Forschungen zur VerfĂŒgung ... |
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© Michael Kunkel, April 2003 - September 2008 letzter Update: Mittwoch, 26. November 2008 |